Die Rasse Weißer Schweizer Schäferhund
Den Ursprung aller Schäferhund-Rassen bildeten die Arbeitshunde der Schäfer. Diese Hunde hatten oft die Farbe Weiß, damit man sie in der Dunkelheit vom Raubwild unterscheiden konnte. Schäfer benötigen einen witterungsbeständigen, zuverlässig arbeitenden und belastbaren Hund. Durch die Selektion auf solche Merkmale entwickelten sich im Laufe der Zeit recht einheitlich veranlagte, gelehrige Herdengebrauchshunde.
Neben dunklen Welpen wurden seit jeher auch immer weisse Welpen in einem Schäferhundwurf geboren.Im Jahre 1933 wurde die Farbe Weiß aus dem Rassestandard des Deutschen Schäferhundes gestrichen. Weiße Schäferhunde wurden innerhalb der FCI als nicht mehr standardkonform angesehen und dadurch in Europa selten. Einige weiße Schäferhunde wurden jedoch in die USA und nach Kanada exportiert und schufen dort eine Zuchtbasis, der letztendlich auch die heutige Population in Europa zu verdanken ist. Die Popularität der "neuen" Rasse nahm in den Vereinigten Staaten und in Kanada rasant zu.
Weiße Schäferhunde: Die Entstehung einer neuen Rasse
In den 1970er Jahren kam der weiße Schäferhund nach Europa zurück, und zwar zunächst in die Schweiz. Die Hunde wurden seit Juni 1991 in der Schweiz als neue Rasse im Anhang des Schweizerischen Hundestammbuches (SHSB) geführt.
Vielleicht bzw. ziemlich sicher hat diese Zeit im Exil unseren wunderbaren Hunden geholfen, sich vor den Stigmata des deutschen Schäferhundes ( Grenzhund, Schärfe...) zu schützen. Auch wurden sie so vor den extremen Auswüchsen züchterischen Ehrgeizes mit zweifelhaften Schönheitsidealen bewahrt .
Internationale Anerkennung
Die Population der weißen Schäferhunde besonders in Deutschland, der Schweiz, in Holland, Frankreich, Österreich und Schweden stieg nach 1991 stark an, und es wurde ein Versuch der Anerkennung als eigene Rasse durch die FCI gestartet. Aufgrund der Opposition des Vereins für Deutsche Schäferhunde, der im weißen Schäferhund eine Fehlfarbe seiner eigenen Rasse sah, verzögerte sich die Anerkennung allerdings.
Im Jahr 2001 erklärte sich die Schweizerische Kynologische Gesellschaft (SKG) dazu bereit, den für die internationale Anerkennung notwendigen Antrag an die FCI zu stellen. Dass die Schweiz das erste Land war, das acht voneinander unabhängige Linien nachweisen konnte, führte auch dazu, dass die Schweiz im Standard als Ursprungsland des Weissen Schäferhundes eingetragen ist und der Name mit Berger Blanc Suisse festgesetzt wurde. Die vorläufige internationale Anerkennung durch die FCI erfolgte auf den 1. Januar 2003, die endgültige Anerkennung am 4. Juli 2011.
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